4. Offenes Treffen für neue Wohnformen

4. Offenes Treffen für neue Wohnformen

Kommunikation in Gemeinschaft
Am Donnerstag, den 27. Juli um 19 Uhr findet das nächste Offene Treffen für neue Wohnformen statt. Wieder gibt es die Gelegenheit Gleichgesinnte zu treffen und Mitstreiter für bestehende oder geplante Projekte zu finden. „Kommunikation in Gemeinschaft“ ist diesmal das Einstiegsthema.
Aber auch Studenten oder Wohnraumanbieter, die sich für Wohnpartnerschaften im Rahmen von Wohnen für Hilfe interessieren, können sich dort informieren. Das offene Treffen ist ein gemeinsames Angebot vom Verein für gemeinsames Wohnen in Koblenz e.V. und dem Projekt „Wohnen für Hilfe“ und findet regelmäßig am letzten Donnerstag im Monat im Haus der Begegnung, An der Liebfrauenkirche 20, statt.

Nacht der Nachhaltigkeit in Koblenz

Nacht der Nachhaltigkeit in Koblenz

Am 24. Juni 2017 von 16-22 Uhr findet in Koblenz die Nacht der Nachhaltigkeit statt. Unser Verein Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz bietet an seinem Stand auf dem Jesuitenplatz (Nr. 3 im Lageplan) Informationen und Gespräche an. Getreu der Vorgaben bei allen Entscheidungen drei Kriterien (ökologisch, ökonomisch und sozial) beachten zu wollen, beteiligt sich unser Verein bei diesem großartigen Programm, das von der Landeszentrale für politische Bildung Mainz initiiert wurde. Selbstverständlich unterstützen wir das Projekt auch finanziell.
Besonders weisen wir auf die Vortragsveranstaltung von Prof. Dr. Michael Braungart im Gewölbesaal des Alten Kaufhauses hin. Hier der Flyer und Lageplan der Veranstaltung.

Treffen für Neue Wohnformen stößt auf reges Interesse

Treffen für Neue Wohnformen stößt auf reges Interesse

Cohousing ist Thema im April
Nach einem erfolgreichen Auftakt öffnet das „Offene Treffen für Neue Wohnformen“ am Donnerstag, den 24. April um 19 Uhr wieder seine Türen. Über 30 Menschen hatten sich beim 1. Treffen eingefunden und nutzten die Gelegenheit zum Informieren und Kennenlernen. „Viel Neues gibt es nicht in Koblenz “, fasste Michaela Wolff vom Verein für gemeinsames Wohnen in der Region Koblenz e.V. in Kurzform den aktuellen Stand zusammen. „Von Seiten der Kommune und der Wohnungswirtschaft engagiert sich derzeit lediglich die Genossenschaft Modernes Wohnen im Bereich des Mehrgenerationenwohnens mit Gemeinschaftscharakter “. Gerade deshalb sei es wichtig selbst aktiv zu werden. „Wir haben kein eigenes Objekt, möchten aber Raum bieten zur Vorstellung von bestehenden oder geplanten Projekten, zum Kennenlernen von Gleichgesinnten und wir möchten informieren“, betonte die Sozialpädagogin. Konkreter wurde es bei der Vorstellung des Projektes „Wohnen für Hilfe“ des Studierendenwerks Koblenz. „In anderen Städten ist diese gegenseitige Unterstützung sehr erfolgreich“, berichtete Projektkoordinatorin Anne Dommershausen und geht davon aus, dass auch in Koblenz viel ungenutzter Wohnraum zur Verfügung steht.

Das System ist einfach: Studierende helfen in alltäglichen Dingen und bekommen im Gegenzug dafür ein Zimmer gestellt, für das sie nur die Nebenkosten bezahlen müssen. „Eigentlich eine win- win Situation, doch erst einmal müssen auf beiden Seiten Bedenken ausgeräumt werden“, erfahren die anwesenden Studierenden wie auch die potentiellen Wohnungsgeber. Berührungsängste gab es beim anschließenden spielerisch lockeren Kennenlernen jedenfalls keine. Kein Wunder, schließlich setzt der Wunsch nach Wohnen in irgendeiner Form von Gemeinschaft außerhalb der Familie eine gewisse Offenheit voraus und Gesprächsstoff gab es in den einzelnen Interessengruppen genügend.

Das offene Treffen ist ein gemeinsames Angebot vom Verein für gemeinsames Wohnen in Koblenz e.V. und dem Projekt „Wohnen für Hilfe“ und findet nun regelmäßig am letzten Donnerstag im Monat im Haus der Begegnung, An der Liebfrauenkirche 20, statt. Am 27.April wird sich das kurze Impulsreferat mit dem Thema Cohousing beschäftigen. Der Mai Termin fällt wegen des Feiertages aus. Nähere Informationen gibt es bei Michaela Wolff (0261-200 691 52) und Anne Dommershausen (0261-952 89 81).

Neue Fördermöglichkeiten in Rheinland-Pfalz

Neue Fördermöglichkeiten in Rheinland-Pfalz

Mietwohnungen und Modernisierung
Die ISB bietet mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz eine soziale Mietraumförderung an. Es werden verschiedene Programme angeboten für Haushalte mit geringem und mittleren Einkommen. Neu ist auch ein Förderdarlehen mit einer Zinsfestschreibung von 25 Jahren. Link

Wohnen in Orts- und Stadtkernen
Die ISB und das Land Rheinland-Pfalz fördern neue Wohnformen wie gemeinschaftliches, generationsverbindendes oder seniorenfreundliches Wohnen. Link

Anschubförderung für Innovative Wohn- und Quartiers-Projekte
Landesberatungsstelle Neues Wohnen fördert Begleitung durch Experten für Gemeinschaftliche Wohnprojekte und Bewohnergenossenschaften. Link

Moderationsförderung für Bewohner- und Genossenschaftsinitiativen.
Das Land Rheinland-Pfalz fördert neue Wohnformen und die Gründung von Bewohnergenossenschaften. Link

Neue Wege zwischen Mietervereinen und Wohnraum-Anbietern.
Infobroschüre der Landesberatungsstelle Neues Wohnen. Link

Offenes Treffen Neue Wohnformen

Offenes Treffen Neue Wohnformen startet in Koblenz

„Gemeinsam ist man weniger allein“ ist nur einer der zahlreichen Buch/Filmtitel, die sich in den letzten Jahren mit alternativen Wohnmodellen beschäftigen. Auch bei entsprechenden Veranstaltungen in Koblenz gab es immer regen Zuspruch. Im Vergleich zu anderen Regionen auf Landes- oder auch Bundesebene ist jedoch die Zahl umgesetzter Projekte oder auch konkreter Baugruppen gering.

Der Verein „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz e.V.“ setzt sich schon seit Jahren, insbesondere auch auf politischer Ebene, für dieses Thema ein. Neben den monatlichen offenen Vereinssitzungen mit fester Tagesordnung soll es nun eine neue Möglichkeit geben, gemeinschaftsinteressierte Menschen zu treffen. Jeweils am letzten Donnerstag im Monat besteht die Möglichkeit zum Austausch. Ab 19 Uhr können sich Menschen zum Thema alternative Wohnformen informieren, austauschen und sich mit ihren Vorstellungen und Wünschen kennenlernen.

Das Spektrum der Möglichkeiten ist groß: Wohngemeinschaft, Hausgemeinschaft, Lebensgemeinschaft oder Cohousing. Mit im Boot ist auch das neue Projekt „Wohnen für Hilfe“ des Studierendenwerks Koblenz. In diesem Projekt unterstützen sich sozial engagierte Studierende und engagierte Wohnraumgeber gegenseitig: Studierende helfen in alltäglichen Dingen und bekommen im Gegenzug dafür ein Zimmer gestellt, für das sie nur die Nebenkosten bezahlen müssen (www.wohnen-fuer-hilfe.de). Angesprochen sind dabei Wohnraumgeber und Studierende, die sich auf diese Form von Wohnpartnerschaften einlassen möchten.

Start für das neue „Offene Treffen Neue Wohnformen“ ist Donnerstag, der 30. März um 19 Uhr im Haus der Begegnung, An der Liebfrauenkirche 20 in 56068 Koblenz. In kurzen Impulsreferaten werden die Ansprechpartnerinnen Michaela Wolff (0261-20069152) über den aktuellen Stand in der Region Koblenz und Anne Dommershausen (0261-9528981) über das Projekt „Wohnen für Hilfe“ berichten. Der Großteil des Abends ist jedoch dem Austausch vorbehalten.

Ehrenamtstag

Ehrenamtstag

ehrenamtstag-28-8-16-3-vereine-fileminimizerZum diesjährigen Ehrenamtstag waren wieder unser Verein mit „Gemeinschaftlich wohnen Neuwied e.V.“ und „zweig e.V, Ahrweiler“ verteten.

Henning Scherf zum 10jährigen Bestehen des Vereins

Henning Scherf zum 10jährigen Bestehen des Vereins

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Dr. Henning Scherf kam am 20.04.2016 ins Forum Confluentes. Der Verein Gemeinsam Wohnen e.V. hatte Dr. Scherf anlässlich des 10-jährigen Vereinsbestehens eingeladen, von seinen Erfahrungen und seinem Wissen rund um das gemeinschaftliche Wohnen zu berichten.

Gemeinsam mit der Stadtbibliothek Koblenz und dem Agenda 21-Büro des Umweltamtes hatte man zum Vortrag „Gemeinschaftlich Wohnen, auch in Koblenz?!“ geladen. Rund 250 Besucher waren der Einladung gefolgt. Die Mehrheit wurde vom Referenten persönlich begrüßt, der sich bis zum Veranstaltungsbeginn durch die Stuhlreihen bewegte, und den Kontakt zum Publikum suchte. Den jüngsten Besucher, Can (8 Jahre), lud er dann gleich ein, doch den für ihn vorgesehenen Podiumsplatz einzunehmen, was Can gerne annahm. Im Verlauf des Abends band Henning Scherf seinen jungen Gast immer wieder ins Gespräch ein, der ganz unbefangen seinem Gastgeber antwortete.

Nach der Begrüßung durch Susanne Ott, Leiterin der Stadtbibliothek und einleitenden Worten durch Christine Holzing zum Verein Gemeinsam Wohnen und der Situation in Koblenz, berichtete Henning Scherf von seinen ganz persönlichen Erfahrungen aus dem selbst begründeten Projekt in Bremen. Durch die langjährige Beschäftigung mit dem Thema flossen auch viele hilfreiche Hinweise auf andere Projekte ein.

Das eigene Projekt in Bremen entstand auf Eigentumsbasis. Dank Eigenheimen, die einige der Projektbeteiligten verkauften, stand ein Grundstock an Eigenkapital bereit, der natürlich durch Kredite aufgestockt werden musste. Nicht alle konnten Eigenkapital beisteuern und trotzdem fand sich für jeden eine Lösung, wie er ins Projekt einziehen und seinen Beitrag leisten konnte. Auch den Architekten brachte man trotz der vielen individuellen Wünsche nicht an den Rand der Verzweiflung.

Im Hinblick auf das Älterwerden wurde darauf geachtet, keine Barrieren zu schaffen, die später im Bedarfsfall wieder beseitigt werden müssen. So baute man Duschen statt Wannenbäder ein und achtete auf ausreichende Türbreiten.
Jeder hat die Möglichkeit die Tür hinter sich abzuschließen und alleine zu sein, wenn er möchte. Einzig ein fester Frühstückstermin an jedem Samstag ist vorgegeben. Hier wird dann alles besprochen was wichtig ist und vieles drüber hinaus. Alles andere ergibt sich von selbst. Im Lauf der Jahre reduzierte sich die Autoflotte zunehmend und das Fahrrad wurde zum wichtigen Verkehrsmittel für die Bewohner. Die beiden verbliebenen Autos werden bewusster eingesetzt. Zum Einkauf fahren dann gleich mehrere gemeinsam, statt jeder für sich allein.

Das Thema Pflege hatte man zunächst nicht weiter betrachtet. Doch zwei Jahre nach dem Bezug holte die Realität die Gemeinschaft ein. Eine Bewohnerin war sterbenskrank und bat darum, im Haus bleiben zu können und von den anderen unterstützt zu werden. Dem Wunsch konnte entsprochen werden, da sich die „Last“ auf viele Schultern verteilen ließ. Was eine Person oft kaum zu leisten vermag und diese häufig überfordert, konnte durch 10 Personen der Gemeinschaft und die Unterstützung durch einen Arzt aus der Nachbarschaft geleistet werden. „Oft reicht allein die Anwesenheit einer anderen Person, um der Kranken Sicherheit zu vermitteln“, berichtet Dr. Scherf.
Mittlerweile sind fast drei Jahrzehnte vergangen. Drei Jahrzehnte in denen ein weiterer Bewohner nach langer Krankheit verstorben ist und zwei weitere leichtere Schlaganfälle erlitten haben. Auch in diesen Fällen hat sich die Gemeinschaft bewährt. Gerade bei den Schlaganfällen hat die Gemeinschaft viel dazu beigetragen, dass diese Mitbewohner nicht in die Isolation geraten sind, sondern heute wieder aktiv am Leben teilnehmen.
Die Zeit im Projekt und die gemachten Erfahrungen haben dazu beigetragen, dass die Bewohner für ihre Zukunft vorgesorgt haben. Einerseits hat man sich Gedanken gemacht, ob und wie es finanziell machbar ist, wenn alle Hilfe benötigen würden und andererseits auch, an wen die Eigentumsanteile weitergegeben werden und trotzdem der eigene Verbleib in der Wohnung gesichert ist.

Die Schilderung von Henning Scherf hat einige Klippen aufgezeigt, die es im Lauf der Zeit zu umschiffen galt, aber auch die Chancen, die solche Projekte bieten. Das hat man auch andernorts erkannt.

Rund 30.000 Projekte in Deutschland sind ein eindeutiger Beleg hierfür. Wobei es nicht den einen Weg gibt, sondern eine Vielzahl von Möglichkeiten. In Nordrhein-Westfalen scheint aus Sicht Dr. Scherfs geradezu ein Wettbewerb unter den Wohnungsbauunternehmen, insbesondere auch kommunalen entstanden zu sein, die mit kreativen Ideen neue Lösungen schaffen. Statt teure Aufzüge einzubauen, reservieren Unternehmen, im Quartier Erdgeschosswohnungen für ältere Personen. Damit ist einerseits den älteren Leuten gedient, die nun keine Treppen mehr steigen müssen und in Wohnungen mit bedarfsgerechter Größe im bekannten Umfeld umziehen können. Im Gegenzug stehen vergleichsweise große Wohnungen, die für Familien konzipiert waren und nach 20, 30 oder 40 Jahren nur noch von einer Person bewohnt werden, wieder für größere Haushalte zur Verfügung. Quartiersmanager, die die Personen im Quartier kennen, für Gespräche bereit stehen und Ansprechpartner in vielen Fragen sind, sind ein Beispiel für Lösungsansätze im Quartier. Andernorts nutzen Wohnprojektinitiativen Leerstände von Gewerbeimmobilien in der Innenstadt für alternative Wohnformen. Damit ist der Idee des gemeinschaftlichen Wohnens gedient und der Leerstand beseitigt.

Städte wie Hamburg oder auch in kleinerem Maßstab Bremen praktizieren sehr erfolgreich eine Strategie, bei der Investoren aufgefordert werden neue, qualitativ wertvolle Entwürfe umzusetzen, indem besondere Entwürfe bei der Grundstücksvermarktung den Vorzug erhalten. Schließlich wird in manchen Städten beim Verkauf von Grundstücken vorgeschrieben, dass eine festgelegte Zahl von Wohnungen auch für Geringverdiener entstehen muss. So werden stabile Quartiere geschaffen und solche mit einseitiger Bewohnerstruktur vermieden.

Insgesamt ein gelungener Abend, der einen Einblick in das reale Leben in einem Wohnprojekt gab und Optionen für Wohnungsbauunternehmen, Kommunen und Wohnprojektinitiativen aufzeigte, die zwar nicht überall umsetzbar sind, aber vielleicht ein Anreiz sind, einmal anders zu denken.

Neben den zahlreichen an der Idee interessierten Privatpersonen und den Vertretern anderer Wohnprojektinitiativen aus der näheren Umgebung waren auch Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Ratsmitglieder zur Veranstaltung gekommen.

10 Jahre Verein „Gemeinschaftlich Wohnen in der Region Koblenz e.V.“

10 Jahre Vereinsarbeit und kein 2. Projekt

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Foto von li. nach re.: Janssen, Holzing, Schmidt, Bendel

Der gemeinnützige Verein Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz blickt zurück auf eine lange Strecke intensiven Bemühens um Gemeinschaftliches Wohnen. Gegründet wurde er aus einer Wohnprojektgruppe der Fraueninitiative Lokale Agenda 21 um das Wohnprojekt Boelckestaße 25 zu begleiten und weitere Projekte zu initiieren. Die jährlich fortgeschriebene Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte beweist, dass ständig Kooperationspartner, Objekt und Träger gesucht und angesprochen wurden. Die Ergebnisse sind leider nicht mit einer weiteren Anzahl von realisierten Projekten in Koblenz zu belegen. Die Vereinsaktiven, unterstützt vom Bernd Bodewing ( Agenda-21- Büro der Stadt Koblenz) haben aber erreicht, dass Gemeinschaftliches Wohnen diskutiert wird und der Verein bekannt und auch durch drei Preise anerkannt wurde.

Mittlerweile ist Bauen so teuer geworden, dass Gemeinschaftliches Wohnen vor allem im Sozialen Wohnungsbau in über zehn Wohneinheiten bezahlbar wäre. Viele derjenigen, die über die bisherigen Jahre aktiv unter dem Motto „Der Weg ist das Ziel“ mitwirkten, haben die Hoffnung aufgegeben und für sich persönlich eine traditionelle Lösung gesucht oder bleiben alleine in ihren bisherigen, z.T. großen, aber bezahlbaren Wohnungen.

Christine Holzing, Vereinsvorsitzende, ruft Interessen jeden Alters auf, sich beim Verein zu melden und engagieren. Da die Online-Befragung 2015 eine große Anzahl von Interessenten ergab, lohnt sich das Weiterarbeiten für die Ziele des Vereins.

Der amtierende Vorstand setzt sich momentan zusammen aus: Christine Holzing, Vorsitzende, Stellvertreterin Gesa Schmidt, Schatzmeisterin Dagmar Janssen, Schriftführerin Gudrun Bendel.

Gemeinsam wohnen vor Unterstützungsbedarf

Gemeinsam wohnen vor Unterstützungsbedarf 

Podium 7.11.15

Für Samstag, 7. November 2015 hatte die Regionalgruppe der „Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinschaftliches Wohnen im nördlichen RLP“ (LAG RLP) zu o.g. Veranstaltung ins Mehrgenerationenhaus in Bad Neuenahr-Ahrweiler eingeladen. Die von drei Vereine aus Bad Neuenahr-Ahrweiler, Neuwied und Koblenz organisierte Veranstaltung, fand im Rahmen der landesweiten Woche der Demografie statt und wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz durchgeführt.

In der Regionalgruppe haben sich Vereine und Initiativen zusammengeschlossen, um sich über ihre Projekte und deren Realisierung auszutauschen, gegenseitig zu unterstützen und Informationen an kommunale Akteure und Interessierte zu vermitteln.

Im Eingangsreferat der Veranstaltung sprach Rainer Kroll, Projektberater aus Karlsruhe.Unter Bezugnahme auf die Salutogenese (Was erhält Menschen gesund?) und den Ergebnissen einer heidelberger Studie, deren Ergebnis für die besondere Resilienz von Menschen: Soziales Eingebundensein, Humor und Selbst-Transzedenz herausstellt, spann er den Bogen zu den Neuen Wohnformen. Er verfügt über langjährige Erfahrungen und vermittelte Informationen aus dem gesamten Bundesgebiet zu unterschiedlich realisierten Wohnprojekten: in Freiburg-Vauban, in Tübingen:“Gebst die Stadt den Bürgern zurück“, in Kaiserslautern wo ehemaliges Kasernengebiet an Baugruppen vergeben wurde und in Mannheim, wo 5 Baugemeinschaften eine Quartierslösung schafften.

In der anschließende Diskussion stellten sich im Podium Herr Bürgermeister Guido Orthen, Herr Marcel Hürter (MDL SPD), Herr Wolfgang Schlagwein (MDL Bündnis 90/Grüne) und Frau Christine Holzing (Vorstandsmitglied der LAG Mainz und Vorsitzende von „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz e.V.“) den Fragen des Moderators, Herrn Reg.Dir. a. D. Martin Quandt aus Andernach, und den ca. 80 Teilnehmern aus dem nördlichen Rheinland-Pfalz. Angesprochen wurde z .B ., dass Kommunen nicht langfristig in sozialen Wohnungsbau und dabei teilweise in gemeinschaftliche Wohnprojekte investieren, obwohl dies unbedingt notwendig wäre. Dabei ist der Wunsch nach gemeinschaftlichen Wohnprojekten innerhalb der Bevölkerung recht hoch einzuschätzen wie die Koblenzer Online-Umfrage ergab. Diskutiert wurde auch, dass es leider keinen Beleg darüber gibt, was an Ausgaben im Sozialetat von Kommunen durch Gemeinschaftliche Wohnformen gespart wird, weil noch nicht viele Wohnprojekte existieren. Die Veranstalter hoffen aber, dass die Notwendigkeit der Förderung von Wohnprojekten vor Unterstützungsbedarf deutlich gemacht werden konnte und die Kompetenz der Initiativgruppen in Stadt und Land einfließt.