Mietwohnprojekte im Kommen

Mietwohnprojekte im Kommen – So sollte es auch in Koblenz sein!

Wohnopoly

Bei dem Vortrags- und Diskussionsabend mit dem Thema: „Gemeinschaftliche Wohnprojekte gestalten“ am 30. Juni 2023 im Medienladen Koblenz gab es aus den Reihen der 38 Teilnehmer:innen keine Gegenstimme zu diesem Aufruf. Alles, was dafür spricht, wurde von der Referentin des Abends, Birgit Kasper vom „Netzwerk Frankfurt- gemeinschaftliches Wohnen“- beeindruckend dargestellt und belegt. Sie machte Mut für Aktionen und dazu, unbeirrt eigene Vorschläge zu machen.

Passend zum großen Interesse in Koblenz am gemeinsamen Wohnen zur Miete berichtete sie auch von einer neuen Studie, die zeigt, dass die Generation der Babyboomer den Wunsch nach einer alternativen Wohnkultur entwickelt, um Einsamkeit im Alter entgegenzutreten. Da in dieser Generation die meisten Frauen im Beruf sind und, anders als die Generation ihrer Mütter, über genügend Einkommen verfügen, können sie selbstbestimmt ihr Leben und Wohnen gestalten. Hinzu kommt, dass aus der Erkenntnis über unsere Umweltkatastrophen die Einsicht wächst, nachhaltig leben zu wollen. 

Wohnopoly

Da vielen der Anwesenden die Probleme im Hinblick auf bezahlbaren Wohnraum und Wohnprojekte in Koblenz bekannt sind, entstand eine lebhafte Diskussion zu Lösungsmöglichkeiten unter den Teilnehmenden und der Referentin. Kritisch vorgetragen wurde, dass versucht wird, die aktuelle Klimapolitik gegen die Wohn-und Sozialpolitik auszuspielen. Von der Vorsitzenden des Vereins Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz, Christine Holzing, und von den vielen anwesenden Mitgliedern des Mietervereins „Leben am Moselbogen“ wurde nachdrücklich versichert, dass für ein nächstes Mietwohnprojekt der Koblenzer Wohnbau von allen Aktiven verstärkt gekämpft werden wird. Offenbar gibt es viele Menschen in Koblenz, die sich Gedanken über profitorientierte Bauwirtschaft und mangelnde Daseinsfürsorge der Koblenzer Kommunalpolitik machen. Als Vorbild erscheint der Verbandsbürgermeister von Weißenthurm, der sich Gemeinwohl auf die Fahne geschrieben hat. Im Vorfeld der Kommunalwahl 2024 wird besonders verfolgt werden, wer sich mit welchen konkreten und realisierbaren Vorhaben zugunsten des bezahlbaren Wohnens und von Mietwohnprojekten glaubwürdig für den nächsten Koblenzer Stadtrat bewirbt.

Demokratieförderung

Demokratieförderung durch unsere Vereinsarbeit

Wohnopoly

Folgende Argumente wurden dem Bildungsbüro Koblenz anlässlich der Vorbereitung einer Veranstaltung unseres Vereins eingereicht. Um eine finanzielle Förderung durch Bundesmittel aus dem Programm „Demokratie leben!“ zu erhalten, stellte unser gemeinnütziger Verein einen Antrag. Die Koblenzer Wochen der Demokratie finden im Zeitraum vom 12. Juni bis 07.Juli 2023 unter dem Motto „Weil Du dazugehörst“ statt.

Termin: Freitag, 30.6.2023, 19.30 Uhr
Ort: Medienladen Koblenz (Markenbildchenweg 38, 56068 Koblenz)
Referentin: B. Kasper/ Frankfurt,
Vortragsthema: „Gemeinschaftliche Wohnprojekte gestalten! Historie, Bedarfe, Prozesse und Akteur:innen“. Die Referentin wird auf Koblenzer Wohnfragen und aktuelle Vorschläge unseres Vereins aus ihrer Sicht als Stadtplanerin, Leiterin des Netzwerkes Frankfurt für gemeinschaftliches Wohnen und Vorstandsmitglied FORUM Gemeinschaftliches Wohnen, Bundesvereinigung, eingehen..

Argumente für Demokratieförderung des Bundesprogramms
Die ehrenamtliche Arbeit unseres Vereins ist politisch, weil sie nicht nur dem Ziel von Gemeinsamen Wohnprojekten dient. Sie will nicht nur persönliche Vorteile der Interessierten erreichen und für sie Wohnungen erwirken. Bei jahrelangen Bemühungen und Mitarbeit in der Stadt mit Kontakten zu Politik, Verwaltung, Vereinen, Verbänden, Kirchen, Seniorenbeirat sowie auf Landesebene von RLP wurde kommunal- und landespolitisch gearbeitet. Bisherige Erfolge werden als Beispiel dafür angeführt, dass in unserer Gesellschaft etwas zu bewirken ist und ermuntern weiterzumachen.

Demokratie fördern:
Die über 20 Jahre stattfindenden monatlichen Vereinstreffen gaben allen Mitgliedern Einblick in die Kommunal- und Landespolitik. Sie konnten politische Entscheidungsprozesse verfolgen, ihre Möglichkeiten und Grenzen abschätzen und gemäß der Vereinsziele Vorhaben in demokratischer Abstimmung entwickeln. Sie lernten dabei politisches Handwerk. Sie erkannten dabei auch bürgerferne Verhaltensweisen von Politiker:innen und beschlossen, beharrlich als Wähler:innen für soziale Belange einzutreten. Es gibt Interessierte, die früher oder später äußerten, auf dem gemeinsamen Weg vieles dazu gelernt zu haben. Viele arbeiten trotz mangelnder Erfolge weiter mit, d.h. sie befolgen das Geschäft der Demokratie, sie bleiben als Idealisten bis ins hohe Alter ohne jede Aussicht auf einen Platz in einem Wohnprojekt aktiv. Dabei ist anzumerken, dass wir uns versichert haben, keinen Illusionen oder unrealistischen Visionen nachzugehen. Insgesamt ergibt sich ein Effekt von politischer Erwachsenenbildung mit Beispielwirkung für Kinder und Enkelkinder.

Vielfalt gestalten:
Der Verein setzt sich für alle sich ergebenden Formen von Gemeinsamen Wohnen ein und ist offen dafür. Er achtet darauf, dass diese realisiert werden. Deswegen nimmt er Kontakt zu verschiedenen Gruppen und Personen auf und versucht zu integrieren. Das Ziel ist nicht nur die soziale Mischung beim Gemeinsamen Wohnen, sondern auch die Integration von Menschen nichtdeutscher Herkunft, unterschiedlicher sexueller Identität, Behinderung sowie aller Lebensformen. Das Vereinsziel sind vielfältige Wohnprojekte: Mietwohnprojekte, Wohnprojekte im Besitz oder Baugenossenschaften. Als aktuelles Ziel wird ein Inklusions-Mietwohnprojekt verfolgt.

Extremismus vorbeugen:
Inzwischen gibt es drei Vereine für gemeinsames Wohnen in Koblenz, unser Verein Gemeinsames Wohnen in der Region Koblenz und zwei Mietervereine. Bei den moderierten Entscheidungsprozessen lernten alle nicht nur demokratisches Abstimmen, sondern auch neue Abstimmungsformen wie Systemisches Konsensieren und gewaltfreie Kommunikation. Dadurch wurden demokratische Verhaltensweisen gefördert, die ein extremistisches Verhalten ausschließen. Beim Willensbildungsprozess zur Selbstorganisation, d. h. Vereinsgründung, konnten Projektinteressierte schon bisher erleben, dass sie nicht unbedingt abhängig von Autoritäten und gewählten Volksvertretern sind. Sie erleben, dass sie sich Respekt verschaffen und Kooperationsverträge schließen können und entwickeln den Willen ein Ziel zu erreichen. Sie werden selbstbewusster, sicherer und zufriedener als resignierte Bürger:innen. Die Vereinsarbeit ist nicht autoritär, sondern fördert die Selbstbestimmung, was allen nach Befragungen außerordentlich wichtig ist. Vor allem in Bezug auf das höhere Alter wird darauf ohne Ausnahmen großer Wert gelegt. Die Würde der Person wird gewahrt. Projektinteressierte lernen Möglichkeiten für aktive Beteiligung in unserer Demokratie kennen und ein demokratieförderndes WIR zu entwickeln. Es besteht keine Gefahr, dass sie in Gefolgschaft von blindem Protest verfallen. – Aus der Beilage zum Projektantrag

Wohnopoly

Zur Lesung von „Wohnopoly“

Wohnopoly

Die Buchautorin Caren Lay fand bei ihrer Lesung im DKR-Raum Koblenz eine bunte Runde von Interessierten vor. Partei-und generationenübergreifend ging es um „Wohnungspolitik‘“. Der Bedarf am Meinungs- und Erfahrungsaustausch war groß. In einer ausführlichen Begrüßungsrede gab die Vorsitzende des Vereins „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz“, Christine Holzing, Auskünfte zu Erfahrungen und darüber, dass aktuell in Koblenz die Quote für geförderte, renovierte Wohnungen reduziert wurde. Der Veranstalter des Abends hat als Dachverein neue Wohnformen zum Ziel und ist damit auch kommunalpolitisch aktiv .Als Ergebnis seiner Bemühungen mit der Koblenzer Wohnbau sind zwei Mietervereine zu nennen: „Miteinander und Füreinander“, Boelckestraße 25, sowie „Gemeinschaftliches Leben am Moselbogen“.

Caren Lay beweist in ihrem Buch „Monopoly“, dass nach dem 2.Weltkrieg Wohnungsbaugesetze die Wohnungsnot bis 1980 linderten. Danach wurden geldstarke Investoren begünstigt, die Gemeinnützigkeit abgeschafft und der soziale Wohnungsbau außer Acht gelassen. Die Autorin, besonders mit Berliner Verhältnisnissen vertraut, trug Diskussionsinhalte zum Mietendeckel und zur Enteignung vor, die bereits häufig zugunsten vom Straßenbau angewendet wird. Es wurde diskutiert, warum Kommunen nicht genug Geld für bezahlbaren Wohnraum haben, die BImA ein schwieriger Verhandlungspartner ist und Bund sowie Länder Wohnungen verkaufen anstelle eigene zu bauen.

Tätigkeitsbericht 2022

Tätigkeitsbericht für das Jahr 2022

Allerheiligenberg

12. Jan. 2022 – Online-Infotermin zu den Planungen für die ehemalige Fritsch-Kaserne Vereinsvertreter nehmen teil.

19. Feb. 2022 – Zuwendungsbescheid für die Moderation des Arbeitskreises Moselbogen ist eingegangen. Rund 40 Interessierte für ein Wohnprojekt im Moselbogen haben sich gefunden. Mit Hilfe der Moderation soll die Gruppenbildung unterstützt werden.

März 2022 – Anzeigenschaltung im Statt-Magazin. Ein Bericht soll zum möglichen Wohnprojekt und dem bestehenden Arbeitskreis Moselbogen informieren und weitere Interessenten ansprechen.

19. April 2022 – Vereinstreffen mit vorangehendem Spaziergang in den Winninger Weinbergen und anschließendem gemeinsamen Essen.

01. Mai 2022 – Ehrenamtstag vor dem Koblenzer Schloss. Der Verein Gemeinsam Wohnen nimmt mit einem Infostand teil.

24. Mai 2022 – Einladung zum Runden Tisch Wohnraumversorgung in Koblenz.

21. Juni 2022 – Mitgliederversammlung des Vereins Gemeinsam Wohnen mit Vorstandswahlen.

25. Juni 2022 – Treffen der Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinschaftliches Wohnen (LAG) in Koblenz. Zwei Projekte stellen sich bei diesem Termin vor.

28. Juni 2022 – Teilnahme an der BUGA 2029 Abschlussveranstaltung der Universität Koblenz mit einem Infostand.

03 Sept. 2022 – Exkursion nach Mainz und Besichtigung zweier Wohnprojekte (Queer im Quartier und vis-á-vis).

22. Sept. 2022 – Besuch des Wohnprojekts in der Boelckestraße und Austausch mit dem Verein Miteinander – Füreiander.

25. Okt. 2022 – Gesprächstermin mit BPD und Herrn Hastenteufel (Amt für Stadtentwicklung und Bauordnung) zu den Planungen für das Gelände der ehemaligen Fritsch-Kaserne.

06. Nov. 2022 – Gründung des Mietervereins „Gemeinschaftliches Leben am Moselbogen“ aus dem Interessentenkreis für ein Wohnprojekt im Moselbogen.

Arbeitskreis Moselbogen (AKM): Die Interessenten für ein Wohnprojekt im Moselbogen/Rauental trafen sich regelmäßig im Jahresverlauf. Unterstützt durch die externe Moderation wurden viele Fragen im Vorfeld eines Wohnprojekts bearbeitet, thematische Untergruppen gebildet und die Gründung eines Vereins vorbereitet, der künftig Ansprechpartner für den Bauherren sein wird. Daneben haben die Interessierten mehrere Wohnprojekte besucht um deren Vielfalt kennen zu lernen und vom Austausch für ein eigenes Projekt zu profitieren.

Intensiver Austausch mit der Geschäftsführung der Koblenzer WohnBau GmbH mit dem Ziel ein Wohnprojekt im Bauvorhaben Moselbogen/Rauental zu realisieren. In Zukunft wird der Arbeitskreis Moselbogen bzw. der daraus entstehende Verein vorrangig den Austausch mit der Koblenzer WohnBau GmbH übernehmen, um die eigenen Ideen und Vorstellungen zu einem Wohnprojekt an diesem Standort einzubringen. Am 06.11.2022 gründet sich der Mieterverein „Gemeinschaftliches Leben am Moselbogen“, in moderierter Sitzung wird aus dem AKM hervorgehend der Mieterverein von 21 Stimmberechtigten und zwei Gästen (Christine Holzing (VGW) und Jochen Hiester (Moderator) gegründet.

Der Verein steht weiterhin mit der Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinschaftliches Wohnen (LAG), Wohnprojekten in Koblenz und der Region sowie auf Landesebene in ständigem Kontakt. Es besteht ein stetiger Austausch mit der Stadtverwaltung, dem Seniorenbeirat und dem Bündnis für Familie sowie Kontakte zu den Ratsfraktionen.

Zum Jahresausklang 2022

Zum Jahresausklang 2022

Jahresausklang

Trotz Corona- Pandemie, Krieg und Umweltschäden sind 2022 Fortschritte für ein weiteres Mietwohnprojekt in Koblenz zu verzeichnen. Dreißig Interessierte, unterstützt durch unseren Verein und Moderationshilfe (finanziert durch eine Anschubförderung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Transformation und Digitalisierung, Mainz) hat einen eigenen Bewohnerverein gegründet. So wurde aus dem Arbeitskreis Moselbogen der Verein „Gemeinschaftliches Leben am Moselbogen“.
Leider wird sich der Einzug beim Investor/Vermieter „Koblenzer Wohnungsbau“ verzögern, weil die Altlastenbeseitigung und Übereignung durch die Stadt Koblenz immer noch nicht abgeschlossen sind. Auch wirken sich die aktuellen Bedingungen im Baugewerbe und zurückgestellte Förderungen des Bundes hemmend aus. Wir sind gespannt, ob nach 25 Jahren Lokale Agenda 21 und intensiven Bemühen unseres Vereins der Einzug am Moselbogen möglich sein wird.

Anstelle der bisherigen Ansprechpartnerin für Interessierte ist nun Georg Kehr Ansprechpartner, erreichbar unter: georgkehr@gmx.de

Wir wünschen dem neuen Verein einen langen Atem und viel Erfolg!

Jahresausklang

Wohnprojekte-Exkursion in Mainz

Wohnprojekte-Exkursion in Mainz

Ulrike Mohrs

Anfang September 2022 informierte sich eine Gruppe von Engagierten der Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinsam Wohnen RLP (LAG-RLP), des Vereins Gemeinsames Wohnen in der Region Koblenz und dessen Arbeitskreis Moselbogen in zwei Mainzer Mietwohnprojekten. Die erste Begegnung des Tagesprogramms fand bei Queer im Quartier statt. Dort wohnen seit zwei Jahren Menschen mit heterogener und queerer Orientierung in 27 Wohnungen zusammen. Sie beteiligen sich in diesem Block mit weiteren 60 Wohnungen am Quartiersleben. Insgesamt sind in dem zentrumsnahen Areal des Zollhafens 156 weitere Wohnungen kurz vor der Fertigstellung und 168 zusätzliche Mietwohnungen in Planung.

Das zweite Treffen fand bei Vis-à-Vis statt, einem seit acht Jahren bestehenden Mietwohnprojekt mit 33 Wohnungen der Mainzer Wohnbau. Es liegt in Bahnhofsnähe im Bereich von vielen städtischen Wohnungen, zu denen das für seine Architektur preisgekrönte Cavalier Holstein gehört. Der Austausch war für die weitere Planung in Koblenz wichtig wie zum Beispiel:

• Informationen über die soziale Mischung
• Das Generationsübergreifende
• Die Interaktion von Gruppe und Bauherr
• Die Gestaltung des Zusammenlebens

Dass alles nach sieben Jahren Honeymoon-Phase gut gelingen kann, gibt weiteren Antrieb, sich für gemeinsames bezahlbares Wohnen einzusetzen.

Mai 2022 – Arbeitskreis Moselbogen

Mai 2022 – Arbeitskreis Moselbogen

Ulrike Mohrs

Hier sind Teilnehmer:innen des zweiten Moderationstreffens im Mai 2022 versammelt zu sehen. Derartige Treffen sind nach einheitlicher Meinung die Garantie für einen zügig voranschreitenden Entwicklungsprozess mit dem Ziel des Mietwohnprojektes auf dem Moselbogen/ Koblenz-Rauental. Der Arbeitskreis hat inzwischen einen eigenen Flyer erstellt. LINK

Vereinstreffen einmal anders

Vereinstreffen einmal anders

Ulrike Mohrs

Im April 2022 fand ein solches Treffen in Winningen statt. In Corona-Zeiten bislang viel zu wenig, waren beim vertrauensvollen Zusammensein Belange des Vereins und Persönliches auf der Tagesordnung. Im Abstand von der üblich sachlichen Atmosphäre, so war sich der erweiterte Vorstand einig, konnte Wesentliches zur Sprache kommen.

Pressemitteilung Februar 2022

Pressemitteilung Februar 2022

Ulrike Mohrs

Zweites Mietwohnprojekt ist in der Entwicklung

Der Verein „Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz“ (VGWohnen) ist mit seinen Kontakten und langjährigen Erfahrungen erneut in der Planung für ein selbstbestimmtes Mietwohnprojekt im Moselbogen beteiligt.

Nach einer Großveranstaltung mit 250 Teilnehmer:innen und Fachkonferenzen sowie dem Scheitern eines großangelegten Netzwerkes „Bezahlbares Wohnen in Koblenz“ gab es in den letzten Jahren keine Unterstützung für die Realisierung Neuer Wohnformen. Trotzdem arbeitete ein harter Kern von Idealisten vor allem kommunalpolitisch weiter. Der Verein engagierte sich in Verantwortung für andere in der Überzeugung, dass gemeinsames Leben und Wohnen der beste Schutz vor Vereinsamung ist, selbstbestimmtes Wohnen mehr Lebensqualität im Miteinander für sich und andere ergibt und Alternativen im Wohnungswesen und unserer Gesellschaft bedeutet. Dabei wurde das Ziel, einem zweiten Mietwohnprojekt zur Realisierung zu verhelfen, nicht aufgegeben. Im Sommer 2021 erhielt der Verein Zusagen, vor allem vom Oberbürgermeister David Langner und der Bürgermeisterin Ulrike Mohrs für ein 2. Mietwohnprojekt im Moselbogen Rauental.

Gleichzeitig zeigte sich die Koblenzer Wohnungsbau mbH (KWB) offen für einen gemeinsamen Entwicklungsprozess zum generationsübergreifenden Wohnen. Alt und Jung sind dazu eingeladen. Inzwischen haben sich bereits 40 Personen beim Verein für den Arbeitskreis „Im Moselbogen“ verbindlich angemeldet. Der Verein entschied sich, dem Arbeitskreis nicht nur Starthilfe zu geben, sondern ihn für längere Zeit zu begleiten. Zusätzlich unterstützt das Land Rheinland-Pfalz in diesem Jahr VGWohnen als Träger mit einer finanziellen Projektförderung.

Tätigkeitsbericht 2021

Tätigkeitsbericht für das Jahr 2021

Allerheiligenberg

14. Jan. 2021 – Telefonkonferenz mit Herrn Flöck, Baudezernent, zum Stand des Projekts Moselbogen/Rauental.

April 2021 – Beitragsveröffentlichung „20 Jahre dicke Bretter gebohrt“ in der Frühjahrs-Ausgabe des Koblenzer Statt-Magazins.

28. April 2021 – Gesprächstermin mit Herrn Fettweiß dem neuen Geschäftsführer der Koblenzer WohnBau GmbH und Herrn Wollny, Prokurist der WohnBau GmbH, zu den Themen zweites Mietwohnprojekt in Koblenz und Kooperationsmöglichkeiten zwischen Verein und WohnBau GmbH.

18. Mai 2021 – Austausch mit der Sozialplanerin der Wohnungsbaugesellschaft in Mainz zu Fragen der Akzeptanz und Umsetzung von Wohnprojekten.

Mai 2021 – Unterstützung des Projekts Miteinander – Füreinander bei der Suche von Nachmietern durch einen Artikel in Blick Aktuell.

01. Juni 2021 – Anschreiben an Oberbürgermeister David Langner und Bürgermeisterin Ulrike Mohrs mit der Bitte um eine Absichtserklärung für ein Wohnprojekt im Moselbogen/Rauental als Handlungsgrundlage für die Suche nach Interessenten für eine solches Projekt.

23. Juni 2021 – Gesprächstermin mit Oberbürgermeister David Langner und Bürgermeisterin Ulrike Mohrs. Themen: Unterstützung für ein zweites Mietwohnprojekt durch die WohnBau GmbH und Ratsantrag hierzu.

Juli 2021 – Entwurf eines Anschreibens an Wohnprojektinteressierte für das Bauprojekt Moselbogen/Rauental.

08. Juli 2021 – Abstimmungsgespräch mit der Geschäftsführung der WohnBau GmbH bzgl. des Anschreibens an Interessierte und entsprechende Pressearbeit des Vereins.

Juli/Aug. 2021 – Offenlage des Bebauungsplans Nr. 73 „Quartier am Rauentaler Moselbogen – ehemaliger Nutzviehhof“.

28. Aug. 2021 – Wanderung am Kühkopf.

21. Sept. 2021 – Mitgliederversammlung des Vereins Gemeinsam Wohnen in der Region Koblenz.

09. Okt. 2021 – Besuch und Austausch mit den Bewohnern des Projekts Boelckestraße.

15. Dez. 2021 – Beteiligung an der Veranstaltung „Moselbogen – Auf gute Nachbarschaft“ der WohnBau GmbH. Die Veranstaltung muss Online stattfinden.

Aug./Dez. 2021 – Mehrere Treffen mit den Interessenten für ein Wohnprojekt im Moselbogen/Rauental. Mehr als 40 Interessierte haben sich gemeldet. Auch das Jahr 2021 ist stark geprägt durch die Maßnahmen, die eine Ausbreitung des Coronavirus verhindern sollen. Kontaktbeschränkungen haben dazu geführt, dass die Mehrzahl der Vereinssitzungen als Telefon- bzw. Online-Konferenz stattfinden musste. Nur wenige Präsenztermine waren möglich.

Intensiver Austausch mit der Geschäftsführung der Koblenzer WohnBau GmbH mit dem Ziel ein Wohnprojekt im Bauvorhaben Moselbogen/Rauental zu realisieren. Bis zum Jahresende konnten mehr als 40 potenzielle Interessierte für ein Wohnprojekt im Moselbogen/Rauental gefunden werden. Damit sich eine arbeitsfähige Gruppe bildet und ihre Wünsche an die WohnBau GmbH herantragen kann, ist eine entsprechende professionelle externe Begleitung der Gruppe nötig. Der Verein unterstützt bei der Antragstellung für eine Moderation und der Auswahl geeigneter Dienstleister.

Der Verein steht weiterhin mit der Landesarbeitsgemeinschaft Gemeinschaftliches Wohnen (LAG), Wohnprojekten in Koblenz und der Region sowie auf Landesebene in ständigem Kontakt. Es besteht ein stetiger Austausch mit der Stadtverwaltung, dem Seniorenbeirat und dem Bündnis für Familie sowie Kontakte zu den Ratsfraktionen. Auch diese Termine fanden überwiegend als Telefon- oder Videokonferenz statt.